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Juni 2014 | Making-Furniture-Online II

Making-Furniture-Online-II 

Mit freundlicher Unterstützung der swb-Bildungsinitiative, ging im Juni 2014 unser Workshop „Making-Furniture-Online“ erfolgreich zu Ende.

Schülerinnen und Schüler der Schule Noorderpoort aus Groningen sowie der Wilhelm-Wagenfeld-Schule in Bremen kamen dabei nicht nur mit digitaler Zukunftstechnologie in Berührung, sondern mit den Wesenszügen der sog. „Makerökonomie“. Dieser Begriff wurde in den vergangen Jahren vor allem durch den Amerikaner Chris Anderson und dessen Bestseller „Makers“ geprägt. Im darin beschrieben „Internet der Dinge“ kann -so Anderson- (fast) jede und jeder Produkte designen und fertigen. Jede und jeder, der oder die eine schlaue Idee hat, kann etablierten Unternehmen Konkurrenz machen. Die Macht der Markenunternehmen scheint gebrochen.

Wissen teilen in transdisziplinärer
und länderübergreifender Zusammenarbeit

Eines der wesentlichen Lernziele lag für uns darin, die noch junge digitale Fabrikationstechnologie als wichtiges unterstützendes Instrument für kreative Schöpfungsprozesse verstehen zu lernen.

Ebenso wichtig, wie das Verstehen der Technik selbst, erschien uns dabei das Vermitteln von praktischer transdisziplinärer und länderübergreifender Zusammenarbeit, welche nach unserer Einschätzung, vor dem Hintergrund der kontinuierlichen Digitalisierung und Globalisierung, von wachsender Bedeutung ist.

Die ursprüngliche Idee, in wechselseitiger Zusammenarbeit, Möbeldesigns zu entwickeln, wurde auf Wunsch beider Seiten dahingehend erweitert, dass die Produktart frei variiert werden durfte. Beide Seiten verständigten sich darauf, im gegenseitigen Wettbewerb, aussagekräftige Giveaways zu entwickeln, welche potenzielle Kunden davon überzeugen sollen, Produkte verschiedenster Art später käuflich zu erwerben. Die Qualität der entstehenden Giveaways sollte sich also nicht nur an dessen schickem Aussehen oder technischer Funktionalität messen, sondern ebenso an dessen überzeugender Marketingqualität.

Um Interieur im weitesten Sinne ging es deshalb aber allemal. So wurde eines der entstandenen Produkte, eine High-tech Kamera im Retrostyle, so konstruiert, dass diese, bei Bedarf, als übergroßes nutzbares Möbelstück produziert werden kann.

Um Möbelbau der besonderen Art ging es darüber hinaus in einem kleinen Workshop, der unter dem Titel „Hacking-Ikea“ durchgeführt wurde. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiteten sich in diesem kurzen Nebenexkurs Wissen darüber, wie aus industriell gefertigten Möbeln mit einfachen Mitteln Gebrauchsgegenstände für individuellen Nutzen entstehen und welche Rolle hierbei dem virtuosen Einsatz digitaler Fabrikationsmaschinen zukommt. Als Austragungsort stand hierfür die Groningen Möbelschmiede OpMaat zur Verfügung.

Vom Konsumenten zum Produzenten: Hacking-Ikea

 

 

Basierend auf den Erfahrungen vorangegangener Onlineprojekte, haben wir bei diesem Workshopformat verstärkt auch Raum für reale Begegnungen zwischen beiden Lagern gelassen (siehe steps and milestones). Zu groß war die Neugier der Schülerinnen und Schüler, sich auch jenseits des Internets kennenzulernen und in konkretem „Hands-on“ gemeinsam aktiv zu werden.

Dabei profitierten wir -unabhängig davon, ob in realer oder virtueller Zusammenarbeit- von kulturellen Verschiedenheiten. Auch, wenn diese zwischen den Niederlanden und Deutschland relativ gering zu sein scheinen, sind wir nach unserer Einschätzung verschieden genug, um voneinander lernen und uns gegenseitig inspirieren zu können!

 

Verschieden genug, um voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren zu können!

Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten digitaler Fabrikationsmaschinen, gepaart mit den Möglichkeiten moderner Kommunikationstechnologie und dem Internet, eröffnet uns generell die Chance, künstlerische Disziplinen sinnvoll mit natur-wissenschaftlichen und technischen Disziplinen in Beziehung zu setzen.

In unserem Projekt nutzen wir diesen Effekt zusätzlich für die berufliche Orientierung Jugendlicher. So wurde das Workshopdesign gezielt so angelegt, dass die Schülerinnen und Schüler aus der praktischen Zusammenarbeit heraus eine Vielzahl von Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten Disziplinen kennenlernen durften. Hierzu zählen facettenreiche Biografien von Unternehmerinnen und Unternehmern der Bremer und Groninger Kreativwirtschaft und nicht zuletzt von gestandenen Handwerkerinnen und Handwerkern beider Städte. Nicht minder von Interesse war der Kontakt zu den Lehrkräften der jeweils anderen Stadt und deren Unterrichtsstil.

Praktisches Arbeiten mit professionellen Makern als Beitrag für  berufliche Orientierung

 

Die beschriebenen Herausforderungen wurden nach unserer Einschätzung von beiden Schülergruppen sehr gut angenommen und bis zur Siegerehrung am Ende des Projekts mit viel Enthusiasmus verfolgt.

Das durchweg positive Feedback der Schülerinnen und Schülern sowie aller anderen Akteure, die an diesem Workshop beteiligt waren, legt nahe, dass die gemeinsam erlebten Momente nachhaltig in Erinnerung bleiben werden.

Darüber hinaus freut uns ganz besonders, dass die beiden beteiligten Schulen eine nachhaltige Kooperation miteinander eingehen möchten!

„Making-Furniture-Online“ als auch der im November 2012 stattgefundene Onlineworkshop „City Of Dreams“, an dem erstmalig beide Schule beteiligt waren, haben sicher zu dieser Entscheidung beigetragen. Die Durchführung beider Workshops wäre ohne die großzügige Unterstützung der swb-Bildungsinitiative nicht möglich gewesen.

Dafür im Namen aller Beteiligter: Herzlichen Dank!

 

 

steps and milestones

Step 1

8. Mai

Einführung in FabLab-Maschinenpark (Maakschappij) Schule Noorderpoort

9. Mai

Einführung in FabLab-Maschinenpark (Maakschappij) Wilhelm Wagenfeld Schule

Step 2

15. Mai

Schüler und Schülerinnen der Schule Noorderpoort besuchen Bremen. Begleitung durch Maakschappij inkl. FabLab-Maschinenpark. Gegenseitiges Kennenlernen und Arbeiten.

Zwischen Step 1 u. 2: individuelles Arbeiten und Vorbereiten in beiden Gruppen

Step 3

5. Juni

„Makerday“ / beide Gruppen kommunizieren via Onlinekonferenz zwischen FabLab-Groningen und Wilhelm-Wagenfeld-Schule. Auf Bremer Seite wird mit FabLab-Maschinenpark von Leen van Wijngaardens Maakschapij gearbeitet.

Step 4 u. 5

12. – 13. Juni

Schülerinnen und Schüler der Wilhelm Wagenfeld Schule besuchen Groningen.

Gemeinsames Arbeiten in Schule Noorderpoort, FabLab-Groningen, Tischlerei OpMaat.

Präsentation der Gewinner des Designwettbewerbs während der „Impressparty“, die begleitend an der Schule Noorderpoort stattfand.